Bild

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1. Aus den Bildern erkennt man den Maler.
It.: Dal quadro si conosce il pittore.
2. Bilder sind der Laien Schrift und Bücher.
3. Das Bild der Freundschaft ist die Treue. Burckhardt, 378.
Burckhardt bemerkt indess, dass ihm eine treue Freundschaft im Orient nicht vorgekommen sei, aber viel Fälle davon, dass die innigsten Freunde einander verliessen, wo nur etwas zu gewinnen war.
4. Es gibt so viel Bilder wie in einer katholischen Kirche.
5. Es ist nicht jedes Bild ein Heiligenbild.
Frz.: Ce portrait est une enseigne à bière. (Lendroy, 139.)
6. Es lässt sich nicht ein Bild aus jedem Holze schnitzen.
7. Jedes Bild findet sein Ebenbild.
8. Mit Bildern vertreibt man Kindern die Zeit.
9. Weg von de Bilder! Du kôfst'n ollen Fritzen doch nich! (Ukermark.)
Wird im uneigentlichen Sinne gesagt, wenn überflüssige Zuschauer Platz machen sollen. Es ist eine Redensart in der sogenannten messingschen Sprechweise, d.h. aus platt- und hochdeutsch gemischt, scheinbar vornehm.
10. Wie das Bild in den Spiegel fällt, so fällt's wieder zurück.
*11. En Bild krigen. (Westf.)
Scherzweise, einen Verweis bekommen.
*12. Mit den gemalten Bildern essen.Eiselein, 78.
*13. Sie ist ein Bild ohne Gnaden.Sailer, 232; Eiselein, 78.
Schön, aber unfruchtbar. Anspielung auf die Gnadenbilder.
*14. Vör düsem Bille maü wi wiken. (Westf.)
Vor diesem Bilde müssen wir wenden. Weiter können wir nicht. Bei Schnatzügen beachtet man die Heiligenbilder, die an den Gemeinde- oder Landesgrenzen stehen. Snoat = Grenze, oberdeutsch schneid, wahrscheinlich von schneiden.
[Zusätze und Ergänzungen]
zu 2.
Dän.: Bildere og malning laere de eerfoldige. (Prov. dan., 71.)
*15. Das is mich ock a Bild, 's gar a Krippelbild. (Schles.)
Die Person ist nicht blos hässlich, sie ist grundhässlich.
*16. Ein Bild von Rotzbach, das die Fliegen beschissen haben und die alten Jungfern nicht mehr mögen.
Verächtliche Bezeichnung eines unschönen, tölpelhaften Menschen.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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